Lärmschutzwände und -dämme
Lärmschutzwände
Die Lärmschutzwand ist ein günstiges Mittel, um Lärm nahe an der Quelle zu bekämpfen und damit einen grösseren Raum gegen Immissionen zu schützen. Der Wirkungsgrad hängt stark von der Lage, der Länge, der Höhe und vom Material ab.
Nebst den bekannten Lärmschutzwänden in verschiedensten Ausführungen gibt es eine Anzahl weiterer baulicher Massnahmen im Ausbreitungsbereich des Lärms, also zwischen der Lärmquelle und den vom Lärm Betroffenen.
Lärmschutzdämme
Terraingestalterische Massnahmen wie Aufschüttungen und Dämme machen einen relativ natürlichen Eindruck und reduzieren überdies auch den Lärm gut bis sehr gut. Zudem reflektieren Erddämme den Lärm nicht auf eine gegenüber liegende Bebauung.
Lärmschutzdamm (Hittnau). Dank genügender Platzreserven bestand Spielraum für eine grosszügige Lösung. |
Allerdings benötigen Aufschüttungen und Dämme viel Platz und verändern den Strassenraum und das Ortsbild. Je nach Stellung und Lichteinfall kann auch störender Schatten entstehen. Ist genügend Platz vorhanden, sind Massnahmen dieser Art Lärmschutzwänden vorzuziehen. Pro m² (Grundfläche) kosten Lärmschutzdämme bis zu 1’000 Fr., wegen der hohen Kosten für den Landerwerb.
Annexbauten
Je nach Platzverhältnissen können anstelle von oder in Ergänzung zu Lärmschutzwänden gebäudeseitig mit von den Anwohnern nutzbaren Einrichtungen bzw. Annexbauten eingesetzt werden: Gartenhäuschen, Velounterstände, Garagen und ähnliches.
Annexbauten (Fehraltorf). |
Die Wände treten in den Hintergrund oder verschwinden ganz. Allerdings muss der Einpassung ins Strassenbild sowie der Einhaltung von Grenz- und Gebäudeabständen gebührend Aufmerksamkeit geschenkt werden. Annexbauten können die Wirkung einer Wand massiv verbessern.
Neubauten mit integriertem Lärmschutz
Der Schutz durch die nicht vollständig abgewandte Anordnung der lärmempfindlichen Räume wird ergänzt durch eine Lärmschutzwand von Gebäude zu Gebäude. Eine ästhetische Umsetzung nimmt Rücksicht auf das Ortsbild.
Lärmschutzriegel (Fehraltorf). Wände und Gebäude mit lärmunempfindlicher Nutzung schützen die dahinter liegenden empfindlichen Räume. |
Kantone Thurgau & Zürich: Einhaltung Anforderung Schallabsorption Aussenbereich (2022)
Beurteilung von geplanten Lärmschutzwänden und -dämmen
Kriterium |
Abklärung |
Einzelheiten / Parameter |
Ortsbild: | Ist die Massnahme mit dem Ortsbild vereinbar? |
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Lärmschutz: | Ist eine deutliche Lärmreduktion erreichbar? |
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Platzverhältnisse: | Ist ausreichend Platz für die Massnahmen vorhanden? |
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Erschliessung: | Ist die Erschliessung der Grundstücke mit der Massnahme vereinbar? |
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Sicherheit: | Ist die Verkehrssicherheit gewährleistet? |
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Wohnhygiene: | Ist die Massnahme mit der Wohnhygiene vereinbar? |
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(Hör-)Beispiele
Wie sieht eine Wand aus und wie hört sie sich an? Nachfolgende Querschnittzeichnungen zeigen zwei existierende Lärmschutzwände in Eglisau (oben) und Illnau (unten). Klicken Sie auf die Play-Symbole, um die Geräuschkulisse am jeweils bezeichneten Punkt zu hören.