Klangraumgestaltung
Die Siedlungsentwicklung nach Innen hat zur Folge, dass die öffentlichen Aussenräume in urbanen Räumen immer knapper werden. Der Nutzungsdruck auf die verbleibenden Flächen, welche nun ganz unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden müssen, steigt. Eine hohe Aufenthaltsqualität der verbleibenden Innenhöfe, Plätze und Pärke, aber auch der Strassenräume im Siedlungsgebiet ist umso wichtiger.
Gute Klangqualität zeichnet sich durch eine hohe Geräuschevielfalt aus
Die Aufenthaltsqualität wird durch zahlreiche Eigenschaften des Ortes geprägt. Eine davon ist die Klangqualität, welche nicht primär vom messbaren Schalldruckpegel abhängig ist, sondern sich durch das Vorhandensein von einer Vielzahl von unterschiedlichen Geräuschen auszeichnet. Natürliche Geräusche wie Wasserplätschern, Windgeräusche oder hörbare Schritte sind genauso von Bedeutung wie technische Geräusche durch Strassen- und Schienenverkehr oder Gewerbebetriebe. Sind die Geräusche ausserdem räumlich verortbar, hat die Umgebung das Potential für eine gute Klangqualität.
Klangraumgestaltung verbessert die Klangqualität
Mit der Klangraumgestaltung soll die akustische Qualität von öffentlichen Aussenräumen, aber auch des direkten Wohnumfeldes verbessert werden. Dabei spielt die Materialisierung des Bodens, die Setzung der Gebäude und die Strukturierung der Fassaden sowie die Gestaltung des Freiraumes eine zentrale Rolle. In Bauvorhaben sollten immer auch klangraumplanerische Überlegungen miteinbezogen werden, welche die klassischen Lärmschutzmassnahmen ergänzen.
Themenordner Klangraumgestaltung Cercle Bruit
Klangqualität für öffentliche Stadt- und Siedlungsräume (2016)
Die Klangqualität des Richtiplatzes in Wallisellen wird durch das leicht modellierte Terrain, die unterschiedliche Bodengestaltung sowie durch die fest montierten Sitzgelegenheiten positiv beeinflusst. Die schallharten Hausfassaden jedoch wirken sich negativ auf die Akustik aus. Durch die monotone Wandgestaltung wird der Schall reflektiert. Die Umgebung klingt lauter und härter. Quelle: Andres Bosshard